Sprache auswählen

Zustand nach erfolgter Intubation. Sicht auf die Stimmbänder (Cormack-Lehane 1°) mit eingelegtem Spiraltubus

Als Intubation wird das Einführen eines Tubus (einer Hohlsonde) in eine natürliche Körperhöhle oder ein Hohlorgan bezeichnet. Meist wird der Begriff im Sinne des Einführens eines Tubus über Mund oder Nase zur aspirationsgeschützten Beatmung (Sicherung der Atemwege) genutzt. Der Begriff Intubation wird teilweise auch zur Beschreibung endoskopischer Prozeduren gebraucht.

Die Entfernung eines Beatmungstubus wird Extubation genannt.

Inhaltsverzeichnis

1 Arten der Intubation

1.1 Oropharyngealtubus

1.2 Nasopharyngealtubus

1.3 Endotracheale Intubation

1.4 Alternative Intubationen

2 Literatur

3 Einzelnachweise

Arten der Intubation

Oropharyngealtubus

Wird der Tubus über den Mund (os) bis in den Rachen (Pharynx) gelegt, spricht man vom Oropharyngealtubus (auch Mund- oder Rachentubus genannt; nach lat. bzw. griechisch: os, pharynx). Er soll die Zunge von der Rachenhinterwand weghalten und so eine Spontanatmung oder Beatmung mit einem Beatmungsbeutel ermöglichen.[1] Zu den Oropharyngealtubus gehören der Guedel-Tubus, COPA-Tubus, Weinmann-Lifeway und der Safar-Tubus.

Nasopharyngealtubus

Beim Nasopharyngealtubus (durch die Nase, etwa der Wendl-Tubus) wird der Tubus durch die Nase gelegt und kommt gleich der Oropharyngealtuben im Rachen zum liegen. Er ähnelt dementsprechend bei den Vor- und Nachteilen den Rachtuben, wird aber kaum im präklinischen Bereich verwendet, sondern fast ausschließlich bei der Intensivpflege.

Endotracheale Intubation

→ Hauptartikel: Endotracheale Intubation

Bei der endotrachealen Intubation wird ein Endotrachealtubus durch Mund (orotracheal) oder Nase (nasotracheal) zwischen den Stimmlippen des Kehlkopfes (Larynx) hindurch in die Luftröhre (Trachea) eingebracht. Dies wird bei Patienten in Narkose, Bewusstlosigkeit oder akuten Störungen der Atmung durchgeführt, um die Atemwege vor einer Aspiration zu sichern und eine externe Beatmung zu ermöglichen. Da die anatomischen Gegebenheiten von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind und daraus resultierend auch die Anatomie des Mund-Rachen-Raumes sowie der Trachea und Stimmritze, gibt es zur Einstufung der Schwierigkeit bei einer Intubation die Klassifikation nach Cormack und Lehane - wobei in vier unterschiedliche Grade eingeteilt wird, wie gut die Stimmritzen zu sehen sind. Zur Vereinfachung der endotrachealen Intubation gibt es verschiedene Möglichkeiten wie etwa der Sellick-Handgriff oder das BURP-Manöver. Die Intubation gilt heute als Standardmethode (Goldstandard) der Atemwegssicherung durch den Geübten, der Begriff Intubation wird im engeren Sinn oft deshalb auf diese bezogen. Das Einführen eines Tubus mit zwei Lumina ermöglicht die seitengetrennte Belüftung der Lungenflügel, was bei einigen Eingriffen in der Thoraxchirurgie benötigt wird. Dies wird teilweise auch als endobronchiale Intubation beschrieben, da die Spitze des Tubus in einem Hauptbronchus zu liegen kommt.

Alternative Intubationen

Alternativen zur endotrachealen Intubation sind Hilfsmittel wie Larynxtubus und Combitubus, die oft bei Unvermögen, den Tubus korrekt zu platzieren (schwierige Intubation), oder von nicht-ärztlichem Sanitätspersonal eingesetzt werden. Explizit wird in den Reanimationsrichtlinien des ERC von 2011 erwähnt, dass Ungeübte auf diese Alternativen zur Atemwegssicherung zurückgreifen sollen, um die Fehlintubation, also das unbemerkte Einführen des Endotrachealtubus in die Speiseröhre mit Magenüberblähung, zu verhindern.[2]

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Intubation)